Leben:
Abbildung aus einer Daquerreotypie neben ihren Geschwistern
(vergl. Seite Julius Neumann)
Luise Neumann ist die einzige Tochter des Königsberger Physikers Franz Neumann und Schwester der drei Gelehrten Carl Neumann, Mathematiker, Ernst Christian Neumann, Pathologe und Julius von Neumann, Nationalökonom in Tübingen.
Luise Neumann trug
maßgeblich zu dem guten wissenschaftlichen Ruf der Familie bei.
Sie widmete sich zunächst der Malkunst und war Schülerin von Joh. Heydeck und Hugo Knorr. Als Portraitmalerin machte sie sich einen Namen durch die künstlerische Darstellung ihres Vaters in Ölgemälden in
verschiedenen Auffassungen. In Königsberg hingen die
Gemälde im Senatszimmer der Universität, und im Direktorenzimmer des Mathematisch -physikalischen Laboratoriums. Auch schuf sie das bekannte Ölgemälde von ihrem Großneffen Ernst August Hagen, dem ersten Professor für Kunstgeschichte an der Universität (Abb.). Neben einer Vielzahl verschollener Bildnisse malte sie Landschaften und Innenräume kulturhistorisch bemerkenswerter Räume. Ihre künstlerische Begabung gab sie an ihre Nichte Helene Neumann, Graphikerin der Damenklasse bei Heinrich Wolff, weiter.
Luise Neumann pflegte zeitlebens den alternden Vater und arbeite sich, wie aufgefundene Kolleghefte zeigen, in die Materie der mathematisch-physikalischen Lehre ein. Auch verwaltete sie seinen Nachlass, führte die Franz Neumann-Stipendium- Stiftung (1876) fort und richtete ein Archiv dieser heute benannten "Franz Neumann- Stiftung in der Stiftung Königsberg" ein.
1900, 5 Jahre nach dem Tod des Vaters, siedelte sie verarmt nach Joachimsthal,Uckermark über.
Von ihrem Bruder unterstützt bezog sie hier eine kleine Wohnung und widmete sich ihrer größten Aufgabe, der Verfassung einer Biographie über ihren Vater: „Franz
Neumann, Erinnerungsblätter. Das Buch erschien in mehreren Auflagen, 1.Aufl. J.C.B.Mohr Tübingen, Leipzig 1904.
Ohne eine Rente konnte Luise Neumann die Joachimsthaler Wohnung nicht halten und zog 1918 zu ihrem Bruder Carl Neumann (s.o.) nach Leipzig. Hier verstarb sie im März 1934. Ihr Grab befand sich auf dem Johannnesfriedhof unweit vom Grab ihres Bruders (siehe dort).
Luise Neumanns Werk
Luise Neumann übergab Teile ihres Nachlasses, u.a. das nebenstehende Gemälde, Franz Neumann darstellend, und das Ölgemälde "Ernst August Hagen" (Abb.), dem Stadtgeschichtlichen Museum im Kneiphof für das „Franz Neumann Zimmer". Alle mit dem Buch in Verbindung stehenden Nachlassmaterialien wurden über den Neffen Prof. Dr. Ernst Richard Neumann, Marburg, und den Verfasser dieser Zeilen an die Universitätsbibliothek in Göttingen, Handschriftenabteilung, Papendiek 14, übergeben. Hier befindet sich auch das nebenstehende Gemälde von Luise Neumann (Franz Neumann mit Hut). Nachlassreste und Kopien finden sich im Archiv der Franz Neumann-Stiftung in Berlin (Verfasser).
Literatur:
Neumann, L.: „Franz Neumann Erinnerungsblätter, mit Originalabdruck eines Ölgemäldes, Franz Neumann
darstellend. Verlag J.C.B.Mohr (Paul Siebeck) Tübingen 1907
Einige Portraits, sämtlichst Ölgemälde im Privatbesitz (Ausnahme Ernst August Hagen re. unten):
Ernst Richard Neumann (1875 - 1955)
Nachlass Franz Neumann
Franz Ernst Neumann (1798 - 1895)
Nachlass Franz Neumann
Franz Neumann (1871-1886)
(Privatbesitz I.Engerhoff,
Horst Neumann)


















ErnstAugust Hagen (1797 - 1880)


















(Gemälde 1945 verschollen im 



















Stadtgeschichtlichen Museum


















Rathaus Kneiphof Königsberg)