Gelehrtenfamilie-Königsberg
Helene
Neumann 1. Leben
geboren:14.03.1874 Königsberg gestorben: 02.06.1942 Rauschen/Samland
Helene Neumann war die Ur-Enkelin von K.G. Hagen (1749-1829), dem Begründer der wissenschaftlichen Pharmazie für Deutschland. Ihr Großvater war der Physiker Franz Ernst Neumann (1798 - 1895), Ihr Vater der bekannte Königsberger Pathologe und Hämatologe Ernst Christian Neumann. Weiterhin war sie die Großnichte von Ernst August Hagen (1797-1880), dem ersten Kunstprofessor an der Albertusuniversität, der 1845 die Kunstakademie mitbegründet hatte. Die überwiegend als Graphikerin, ab 2016 auch als Frauenrechtlerin bekanntgewordenene Helene
Neumann lebte von 1874 - 1942 in Königsberg und in Rauschen/Samland. Nachfolgend wird ihr Leben in zwei Unterseiten dargestellt - einmal als Künstlerin, zum Anderen als Frauenrechtlerin Haus von Helene und Ernst Neumann, Rauschen Links der Studienpavillon, in dem die Grundzüge der Pathologie und Hämatologie mit Benennung der "großlymphozytären Stammzelle im Knochenmark" benannt wurde (vergl. Ernst Chistian Neumann). Überblick für beide nachfolgende Seiten: Bereits während des Besuchs der höheren Töchterschule wurde ihre mathematische und künstlerische Begabung durch privaten Zusatzunterricht gefördert. Ab 1900 widmete sie sich der Plenairmalerei. 1903, nach dem Tode der Mutter, bezog sie ein neuerrichtetes Haus in Rauschen, Karlstr. 11, dem Haidehaus, in dem sie ein Atelier einrichtete. Nach dem Tod des Vaters 1918 mußte sie auf Grund wirtschaftlicher Schwierigkeiten das Haus vermieten, bezog während der Wintermonate das Haus des Hausfrauenbundes in der Hardenbergstr. 17 in Königsberg und verbrachte die Sommermonate in einem Studienpavillon, den sich der Vater auf ihrem Grundstück ca. 1903 errichtet hatte. Parallel zu ihrem künstlerischen Wirken (siehe Seite 2) wandte sich Helene Neumann bereits ab 1903 sozialen Aufgaben zu (siehe 3.Seite Helene Neumann).
Sie gründete 1904 den „Gewerkverein der Heimarbeiterinnen" in Rauschen und 10 Jahre später mit Olga Friedemann den "Königsberger Hausfrauenbund" mit dessen Erholungshaus für Hausfrauen in Rauschen /Abb). Hier wurde Helene Neumann2. Vorsitzende und Kassenprüferin. Olga Friedemann schrieb in einer ihr gewidmeten Ausgabe der Ostdeutschen Hausfrauenzeitung zu ihrem 60.Geburtstag: Helene Neumann beherrschte die Rechnungsführung in den weitverzweigten Betrieben der Städtischen- und der Provinzialorganisationen und löste Probleme der vereidigten Bücherrevisoren. Als begabte und gewandte Rednerin lenkte sie die Aufmerksamkeit auf dem internationalen Kongress für Hauswirtschaftlichen Unterricht in Rom (1927) auf die in Ostpreußen gegründete und geführte hauswirtschaftliche Berufsausbildung (Olga Friedemann 1934). Schließlich wurde 1928 auf einem ehemaligen Grundstück ihres Vaters in Königsberg ein seinerzeit hochmodernes Rentnerheim vom Königsberger Husfrauenbund errichtet (im Bauhausstil von Hanns Hopp-siehe Literatur in Preußenland 2016). Literatur:
Neumann-Redlin von Meding, E.; Neumann, F.: Ostpreußische Landschaft in Bildern, 1.Aufl.Stiftung Ostpreußen Hamburg 1979; 2.Aufl. Rautenberg Verlag1987 Neumann, H.: "Helene-Neumann-Stiftung" in Sassau. Ostdeutsche Hausfrauenzeitung 1. Jg.. Nr. 12 (1926), S. 2 -3 mit Abb. und Grundrißzeichnungen des Erholungsheims Friedemann, O.: Helene Neumann 60 Jahre - Ein Rückblick und Dank. Ostdeutsche Hausfrauenzeitung 9. Jg. Nr. 4 (1934) S.1 Neumann-Redlin von Meding, E.:Helene Neumann. Schülerin der Damenklasse der Kunstakademie Königsberg (gegr. 1845). Königsberger Bürgerbrief 44 (1995) S.31-33
Neumann, H.: 15 Jahre Vereinigung Ostdeutscher Hausfrauenbünde. Ostdeutsche Hausfrauenzeitung Jg. 10 Sondernummer Weihnachten (Nr. 12A) (1935), S. 5 Neumnn-Redlin von Meding, E.: Von den Anfängen ostpreußischer Hausfrauenbünde bis zur Berufsbezeichnung „Meisterin der Hauswirtschaft" Pauline Bohn, Elisabet Boehm, Helene Neumann, Olga Friedemann. In: Preußenland Nr. 7 (2016), S. 121 - 146
Fotographie, 1903 Helene Neumann
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